Ausgezeichnetes Computercafé in der Reha-Werkstatt

Digitale Anwendungen betreffen mittlerweile alle Lebensbereiche und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Besonders in den Hoch-Zeiten der Pandemie entwickelten sich digitale Medien zum wesentlichen Teilhabefaktor. Doch was tun, wenn der Computer spinnt oder wenn niemand da ist, der mir eine App erklären kann?

Obwohl die meisten Menschen heute mit digitalen Medien aufwachsen, gibt es viele, die bisher kaum oder wenig Kontakt damit hatten. Ein echtes Ausschlussrisiko für das es in der Wissenschaft bereits den Namen „Digitale Exklusion“ gibt. Auch in den EVIM Werkstätten gibt es Mitarbeiter:innen, für die der Umgang mit Handy, Apps und PC aus unterschiedlichen Gründen nicht ganz einfach ist. „Das führt zu Einschränkungen im Alltag“, sagt Simon Giller, Werkstattleitung Pädagogik, und fügt hinzu: „Die Mitarbeiter:innen der Reha-Werkstatt beschäftigten zum Beispiel Fragen wie eine Bahnverbindung rausgesucht werden kann, wie ein Familientreffen über Zoom organisiert wird oder welches Handy für den eigenen Zweck geeignet ist.“ Hier sah er Handlungsbedarf gemeinsam mit Stefan Brandt, Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung in der Abteilung PixelwerkPlus, die sich täglich mit Digitalisierung beschäftigt. „Einige unserer Mitarbeitenden sind richtige Profis und kennen sich in digitalen Medien sehr gut aus“, weiß Stefan Brandt. So entstand die Idee, ein Forum zu schaffen, in dem Menschen mit Know-How und jene mit Unterstützungsbedarf sich vernetzen können. Im Rahmen des Abschlussprojektes seiner zweijährigen Weiterbildung zur geprüften Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung schulte Stefan Brandt vier Mitarbeiter:innen beispielsweise im Umgang mit Kunden, digitalen Medien, aber auch in ethischen Fragestellungen rund um die Digitalisierung. Nach der ersten Schulungsphase wurde das Computercafé in der Reha-Werkstatt eröffnet. Mitarbeitende können sich dort Rat und praktische Unterstützung holen, wenn sie im Digitalen gezielt Hilfe brauchen. „Das neue Angebot wurde sehr gut angenommen. Viele kleinere und größere Probleme rund um Handynutzung, Digitalisierung und Computer konnten gelöst werden“, berichtet Stefan Brandt über die erfolgreiche Pilotphase.

Von dem Projekt waren nicht nur die Mitarbeiter:innen der Reha-Werkstatt begeistert, sondern auch die Juroren der 2G-Stiftung, die das Projekt mit einem Preisgeld kürten. Das Projekt geht nun in die zweite Runde und soll als festes Angebot in der EVIM Reha-Werkstatt etabliert werden. Wer mehr über das Projekt erfahren will kann hier den Abschlussbericht nachlesen. (sg/hk)