Große Äste der Libanonzeder brachen unter der Schneelast.

Der Astbruch erfolgte in Richtung Freifläche.

Die Zeder in ihrer ganzen Pracht.

Bangen und Hoffen um die Zeder auf dem Geisberg

Der besorgniserregende Anblick der rund 300 Jahre alten Libanon-Zeder auf dem EVIM Geisberg-Gelände in Wiesbaden geht einfach zu Herzen. Durch die Last der Schneemassen brach der Baum Anfang Dezember diesen Jahres einseitig ab. Glücklicherweise nachts, glücklicherweise in Richtung Freifläche, sodass niemand zu Schaden kam.

Der geschichtsträchtige Baum gilt nicht nur als ein Schmuckstück hoch über Wiesbaden. Er ist eng verbunden mit der EVIM Geschichte, unserem Unternehmen, das vor bald 175 Jahren gegründet wurde. Die Zeder ist von stattlicher Größe, weit über 20 Meter in der Höhe und mit beträchtlichem Stammumfang von mehreren Metern. „Reich verzweigt und sehr gut benadelt“ – wird dem Solitär in einem Artikel in der Baum-Zeitung 3/1998 beschieden. Im Jahre 1938 wurde der Einzelbaum ins Naturdenkmalbuch eingetragen. Ein Baum von dieser Größe muss besonders gut im Blick behalten und gepflegt werden. Die Publikation berichtet ausführlich über mehrere „baumchirurgische Maßnahmen“ in den vergangenen Jahrzehnten. Pflege von Kopf bis Fuß sozusagen – von der Krone bis zu den Wurzeln. Die großen Äste wurden geschnitten, der Feinschnitt war zeitintensiv. Viele Fachexperten leisteten über die Jahrzehnte ihren Beitrag – die Stadt Wiesbaden trug mit einer speziellen Pflasterung im Wurzelbereich mit dazu bei.

Viele Generationen von EVIM haben einen starken Bezug zur Zeder. Manch einer hatte Tränen in den Augen, als er von dem Geschehen hörte und die Zerstörung sah. Die bange Frage war: kann der Baum gerettet werden? Jörg Brinkmann ist bei EVIM der Objektmanager für das Gelände und berichtet, dass ein Gutachter den Zustand im Auftrag des Umweltamtes – Bereich Baumschutz, einschätzen und den nötigen Rückschnitt – die „Rettung“ der Zeder - zeitnah erarbeiten wird. Bei Auftragsvergabe wird die Firma MB Baumdienste fachkundig die Arbeit verrichten. „Dies soll alles möglichst rasch geschehen, um weitere Schäden zu minimieren und die Verkehrssicherheit für die Anwohner, Schüler und Lehrkräfte sowie Dienstleister und Angestellte herzustellen“, sagt der versierte Mitarbeiter der Abteilung Immobilien-Management Einrichtung bei EVIM.

Bis dahin heißt es hoffen, dass alles so gut wie geplant durchgeführt werden kann. Das Geheimnis um die Herkunft der Zeder konnte bisher noch nicht abschließend gelüftet werden, heißt es in der Festschrift anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Jugendhilfe des Vereins. Ihr Weg führte wahrscheinlich vom Zedernbestand von Schloß Johannisberg im Rheingau auf den Geisberg. Die dortigen Zedernbestände wurden wahrscheinlich über die Stadt Frankfurt erworben.

Zedern können bis zu 900 Jahre alt werden. Der Baum ist ein Symbol für Stärke und Widerstandskraft. Alle wünschen und hoffen, dass die Zeder mit ihrer Geschichte noch ein langes Baumleben vor sich haben möge und ein starkes Symbol für EVIM bleibt. (hk)