BIO-Siegel für Kräuter vom Schlockerhof

Schön, dass es in dieser Zeit auch noch gute Nachrichten gibt: Denn ab Ostersamstag gibt es „Grüne-Soße-Kräuter“ aus Hattersheim vom Schlockerhof der EVIM-Behindertenhilfe jetzt sogar mit offiziellem BIO-Siegel.

Möglich wurde das durch verschiedene Menschen und Umstände. Den Anbau von heimischen Wildstauden und Wildkräutern gibt es auf dem Schlockerhof bereits seit drei Jahren. Dann kamen Küchenkräuter hinzu und im November 2019 wurde die „Abteilung Wildstauden“ der Gärtnerei durch Heike Fischer verstärkt. Die Diplom-Ingenieurin für Gartenbau hat an der renommierten Hochschule in Geisenheim studiert und später die Bio-Gärtnerei BÄRENGARTEN des Frankfurter Beschäftigungsbetriebs in Frankfurt-Oberrad geleitet. Dort war sie für die Betreuung psychisch kranker Menschen und die Kräuterproduktion zuständig. Ihre Erfahrung, die erste BIO-Gärtnerei mit Frankfurter Grüne Soße Kräutern zu sein, bringt Heike Fischer nun mit viel Tatkraft und Enthusiasmus auf dem Schlockerhof ein. Und dass ihre Kollegen bereits Anfang 2019 eine Bio-Zertifizierung auf den Weg gebracht haben, ist nun bereits zu Ostern der Verkauf von selbst erzeugter Bio-Ware möglich. 

„Alles was auf dem Ackerboden wächst, müssen wir noch ein Jahr lang „BIO in Umstellung“ nennen“, erklärt Projektleiter Christoph Schuch. Unsere Topfkräuter, Wildstauden und Junggemüsepflanzen sind dagegen bereits ab Ostersamstag ganz offiziell BIO-Ware. Denn das Bio-Saatgut aus Bingenheim wächst in Bio-Erde an. „Natürlich haben wir auch davor von Anfang an nur mit biologischer Pflanzenstärkung und ohne Chemie gearbeitet“, ergänzt Dr. Irmela Harz, die die Wildstauden-Aufzucht betreut. Aber erst ab den ersten Prüfungen und Bodenuntersuchungen läuft die Umstellung zur BIO-Ware. So gibt es also im Main-Taunus-Kreis nicht nur Grüne Soße aus Hattersheim, sondern das gleich in Bio-Qualität. Aktuell liefern wir in unseren eigenen Hofladen und ab Gründonnerstag auch in den Buch-Markt nach Hofheim, so die Kräuterabteilung des Schlockerhofs.

Einziger Wermutstropfen: Wegen der Corona-Pandemie fehlen Heike Fischer & Co derzeit die beeinträchtigten Kolleginnen und Kollegen. „Wir haben mittlerweile elf Menschen mit einer geistigen oder sonstigen Beeinträchtigung, die normalerweise in der Kräuter- und Wildstauden-Abteilung arbeiten.“ Insgesamt dreißig Menschen mit Handicap arbeiten in der Gärtnerei. Also auch im Bereich Zierpflanzen, Grabpflege und Spielplatzpflege. Die dürfen aber zurzeit wegen den gesetzlichen Vorschriften nicht in die Werkstatt kommen. „Zum Schutz vor dem Corona-Virus, denn oft sind bei den Klienten noch weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen im Spiel“, so Schuch.

Glücklicherweise helfen derzeit mehrere Kolleginnen und Kollegen von der benachbarten EVIM Tagesförderstätte in der Gärtnerei aus, in der jetzt die arbeitsintensive Saison beginnt. Dort ist man über helfende Hände froh, alleine das Bewässern der Pflanzen ist bei dem trockenen Frühjahr eine echte Herausforderung.

Wer auf dem Schlockerhof einkaufen möchte, kann dies weiterhin tun. Neben der Bäckerei hat auch der Hofladen geöffnet, wie Gärtnerin Stefanie Korte betont, die den Hofladen leitet. Weitere Infos findet man unter www.schlocker-gaertnerei.de  

Foto: (EVIM/Christoph Schuch): Heike Fischer (links) und Maria Beringhoff ernten frische, leckere Kräuter vom Schlockerhof.