Deutsch-Französische Jugendbegegnung

Aus den Boxen dröhnt französischer Hip-Hop, als Tristan und sein Freund die Mikrofone ergreifen. Der spontane Auftritt auf der „Sommerwiesen“-Bühne war gar nicht geplant, aber als die beiden Franzosen mitbekommen, wie viel Applaus den Mädchen mit ihrer kleinen Akrobatik-Show gespendet wird, überwinden sie ihre anfängliche Schüchternheit.

Aus den Boxen dröhnt französischer Hip-Hop, als Tristan und sein Freund die Mikrofone ergreifen. Der spontane Auftritt auf der „Sommerwiesen“-Bühne war gar nicht geplant, aber als die beiden Franzosen mitbekommen, wie viel Applaus den Mädchen mit ihrer kleinen Akrobatik-Show gespendet wird, überwinden sie ihre anfängliche Schüchternheit.

Die beiden bekommen auch eine Menge Beifall auf der Wiesbadener „Sommerwiese“ in den Reisinger-Anlagen. Der kleine Auftritt ist einer der Programmpunkte der ersten deutsch-französischen Begegnungswoche für betreute Kinder und Jugendliche, die von EVIM und einer ähnlichen, französischen Organisation veranstaltet wurde.

Sieben Jugendliche aus der Stadt Lavalanet/Piemont waren zu Gast, aus EVIM-Wohngruppen kam eine gleich große Gruppe. Mit Unterstützung des Projektes „Kommune goes international“ des Amtes für Soziale Arbeit der Stadt Wiesbaden und des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJ) konnte die EVIM Jugendhilfe vom 27. Juli bis zum 5. August Gastgeber für diese Jugendbegegnung sein. Dabei legt besonders das DFJ Wert darauf, dass solche Begegnungen nicht nur Abiturienten und Studenten angeboten werden, sondern auch gerade jene Kinder, die normalerweise eher nicht in den Genuss so einer Aktion kommen, davon profitieren. Ein Zirkusprojekt gleich zu Beginn der Woche war eine gute Wahl zum Kennenlernen, denn auf diese Weise konnten die Kinder direkt aktiv werden. In der Jugendherberge Lauterbach wurden Clownerie, Akrobatik und Jonglage eingeübt. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt die elfjährige Anna aus einer EVIM-Wohngruppe. Auch der 17-jährige Tristan fand die Zirkusübungen toll. „Ich bedanke mich sehr für die Gastfreundschaft und möchte gerne nach Deutschland wiederkommen“, sagt der Junge mit dem Irokesenschnitt ganz artig. Was er nach Hause mitnimmt? „Viele neue Eindrücke und gute Laune“, übersetzt die Dolmetscherin.

„Internationale Kontakte stärken das Selbstvertrauen der Kinder und fördern sie darin, selbst aktiv zu werden“, sagt Sandra Kuhn von der EVIM Jugendhilfe. Nach dem Zirkusprojekt verbrachten die beiden Gruppen noch einige Tage gemeinsam in Wiesbaden. Ein Empfang im Rathaus beschloss die Woche. Die deutsche Gruppe wird im kommenden Jahr den Gegenbesuch antreten. Auch für die Betreuer war es eine äußerst bereichernde Erfahrung, sagt EVIM-Mitarbeiterin Kathleen Krüger. Finanziert wurde das Pilotprojekt von der Initiative „Kommune goes international“. Ziel der Initiative ist, die internationale Jugendarbeit vor Ort zu stärken. Finanzielle Mittel dafür  kommen vom  Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Europäischen Union.