Eine halbe Million Euro für Werkstätten für behinderte Menschen in Hessen

Hessische Sparkassen spenden 500.000 Euro an die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Hessen e. V. - EVIM Werkstätten profitieren von der großzügigen Förderung

Mit einer Zuwendung in der stolzen Höhe von 500.000 Euro unterstützen die hessischen Sparkassen die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Hessen e. V. (LAG WfbM). Die Fördersumme stammt aus Zweckertragsmitteln des PS-LOS-SPARENS, wie Gerhard Grandke, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, bekannt gab.

„Die Werkstätten für behinderte Menschen erfüllen eine wichtige Aufgabe“, betonte Gerhard Grandke. „Sie geben Menschen mit Behinderung Arbeit und damit Teilhabe. Die Förderung der Behindertenhilfe ist für die Sparkassen in Hessen ein Schwerpunkt ihres gesellschaftlichen Engagements.“

Der Sparkassen-Finanzgruppe ist es ein besonderes Anliegen, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um Menschen mit Behinderungen Zugang zur digitalen Welt zu eröffnen. So können mit der Spende interaktive Whiteboards für Schulungen angeschafft, Lernsoftware kann erworben, Medienkompetenz kann geschult, die Selbstvertretungen sowie Arbeitsplätze in der Produktion können digitalisiert werden.

Der Vorsitzende der LAG WfbM Christoph Hille bedankte sich für die großzügige Spende. Die Förderung erreiche die 46 Werkstätten für behinderte Menschen in Zeiten, in denen die Anforderungen an die Werkstätten durch die Pandemie stark gestiegen sind. Die Digitalisierung muss entscheidend vorangebracht werden, um den behinderten Menschen auch unter diesen erschwerten Umständen ein Weiterarbeiten zu ermöglichen.

Dies alles kostet jedoch Geld. „Die Spende der hessischen Sparkassen kommt deshalb genau zur richtigen Zeit“, befand der LAG-Vorsitzende.

„Mit unserem Spendenanteil in Höhe von 10.500 Euro können wir die Digitalisierung in den Arbeits- und Bildungsangeboten unserer beiden anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) in Trägerschaft der EVIM Behindertenhilfe wirkungsvoll unterstützen“, sagt Geschäftsführer Björn Bätz. „Die finanzielle Zuwendung in Höhe von 5.250 Euro je Einrichtung ist hochwillkommen“, dankt er für die großzügige Förderung. Sowohl die Reha-Werkstatt mit Sitz in Wiesbaden als auch der Schlockerhof in Hattersheim nutzten die Spende, um digitale Konzepte für die beeinträchtigten Klientinnen und Klienten auszubauen.

Der Schlockerhof konnte dadurch 20 Tablets bestellen, die in allen seinen Arbeitsgruppen zum Einsatz kommen – von der Gärtnerei, über die Bäckerei bis zu den industriellen Dienstleistungen und der Logistik. „Durch die neuen Geräte können sich die Klienten noch besser über MS Teams vernetzen und an Hand von Videos die einzelnen Arbeitsschritte des Auftrages selbst überprüfen“, sagt Bastian König, stellvertretender Werkstattleiter. Auch der Work-Flow zwischen den Gruppen ist dadurch barrierefreier und flexibler. In den vergangenen drei Monaten wurden mehr als 15 Arbeitsvideos von EVIM Fachkräften in Kooperation mit den Klienten erstellt. Weitere sollen folgen. Die Verwendung der Spendensumme wurde mit dem Werkstattrat abgestimmt. Von dort kam ein klares Votum für die Anschaffung der Geräte zu diesem Zweck. „Der Werkstattrat ist digital gut aufgestellt“, sagt König, „darauf sind wir sehr stolz!“ Die EVIM-IT-Abteilung unterstützte bei der Installation der Software und entsprechender Sicherheitsupdates.

Die Reha-Werkstatt für Menschen mit psychischen Erkrankungen/seelischen Beeinträchtigungen konnte mit der Spende ihren Bestand an Notebooks um 11 Geräte erweitern. Diese kommen zum Einsatz, um Klienten im Homeoffice zu unterstützen und die Durchführung von Online-Schulungen auszubauen. Heute stehen über 200 arbeitsbegleitende Online-Qualifizierungsangebote und Online-Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung im Programm der Werkstatt an ihren vier Standorten. Das Spektrum reicht von Excel-Kursen über Schulungen zu Datenschutz und Arbeitssicherheit bis hin zum digitalen Kochkurs. Zudem wurden zahlreiche Selbstlernhefte digital versendet.

Beide Werkstätten setzen zudem verstärkt auf die Schulung und Einbeziehung digital fitter Klientinnen und Klienten, die ihren beeinträchtigen Kolleginnen und Kollegen als Multiplikatoren zur Seite stehen und sie in der Bedienung von Hard- und Software und im Lernprozess unterstützen. Damit ändert sich auch deren Rolle vom Hilfesuchenden zum Helfenden.

Die finanzielle Spende macht es möglich, dass die Werkstattmitarbeiter:innen auch über die Pandemie hinaus digital teilhaben können.

Foto (EVIM): Durch die neuen Geräte können sich die Klienten noch besser über MS Teams vernetzen und an Hand von Videos die einzelnen Arbeitsschritte des Auftrages selbst überprüfen wie hier am Schlockerhof in Hattersheim.