Rund 70 Führungskräfte nahmen an der EVIM Gesamtkonferenz teil. Der Vorstand informierte auch über die Weiterentwicklung der EVIM Struktur.

In 9 Arbeitsgruppen wurden Chancen und Herausforderungen besprochen...

... Meinungen und Standpunkte diskutiert

... Ideen gebündelt und Maßnahmen in eine Rangfolge gebracht.

„EVIM auf dem Weg“

Zwei Themen standen auf der Agenda der diesjährigen EVIM Gesamtkonferenz Anfang Juli in Wiesbaden, an der rund 70 Führungs- und Leitungskräfte aus allen Arbeitsbereichen von EVIM teilgenommen haben. Anknüpfend an die Ergebnisse aus dem strukturierten Feedback zum Entwurf der EVIM Gesamtstrategie wurden in diesem Jahr 54 Maßnahmen diskutiert und priorisiert, die 15 Zielen zugeordnet waren. Zudem informierte der Vorstand über die geplante Weiterentwicklung der EVIM Struktur.

Mit einem Blick auf die Geschichte der Unternehmensentwicklung machte der Vorstand vereinsrechtliche Zusammenhänge deutlich, die die neue EVIM Struktur begründeten. Diese führten ab 2005 zunächst zur Ausgründung von GmbHs und zu der Struktur, die aktuell (noch) Bestand hat. Das stete Wachstum des Vereins und seiner Gesellschaften (die Anzahl der Mitarbeitenden und der Umsatz haben sich seitdem nahezu verdoppelt) und die Änderung der Abgabenordnung machten seit 2020 den Weg frei für die Weiterentwicklung. Um die Leistungsbeziehung zu den Kostenträgern nicht zu erschweren, haben sich die Gremien bei EVIM entschieden, die satzungsgemäßen vier Geschäftsbereiche in eine gGmbH zu bringen. Alle anderen Angebote, Leistungen und Unterstützungsprozesse von EVIM werden dem Verein zugeordnet. Die Umsetzung der neuen Struktur bedeutet „am Anfang sehr viel Arbeit“, bringt aber auch deutliche Verbesserungen mit sich, wie der Vorstand anmerkte. Dazu zählen zum Beispiel die Besserstellung der Mitarbeitenden in der Dienstleistung und Service GmbH durch eine einheitliche Vergütung, aber auch weniger Kosten- und Administrationsaufwand durch klare Strukturen und klare Prozesse. Das eröffne neue Möglichkeiten, die Marke EVIM nach vorn zu bringen und zu stärken. „EVIM Verein und EVIM gGmbH – das sind zwei Seiten einer Medaille“, fasste der Vorstand zusammen. Dass die geplante Verschmelzung erst nach Jahresabschluss Mitte des kommenden Jahres rückwirkend zum 1.1. 2024 in Kraft treten kann, bringt sogar Vorteile, um Grundlagen gut vorbereiten zu können. Die Rechtsnachfolge sorgt für Kontinuität, d.h. es wird auch künftig vier Geschäftsführende und vier Prokurist:innen geben, die die gGmbH (nunmehr mit 4 Geschäftsbereichen) verantworten. „Wir informieren auch weiterhin alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die geplanten Schritte zum Beispiel zum Betriebsübergang“, sagte Matthias Loyal, EVIM Vorstandsvorsitzender. „Die Stärke von EVIM ist die Vielfalt, die zugleich eine Herausforderung ist“, fasste Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand zusammen. Das müsse „auf einen Nenner gebracht werden.“

Am Nachmittag wurden die Maßnahmen in den Arbeitsgruppen priorisiert und Chancen und Herausforderungen besprochen. Unter dem Stichwort Mitarbeiter:innenbindung- und gewinnung wurde vieles benannt und Ideen gebündelt, darunter z.B. die Arbeitgebermarkenkampagne, vereinheitlichte Benefits, Möglichkeiten für Kinderbetreuung oder die Möglichkeit einer Schule für soziale Berufe. Die Prüfung bestehender tariflicher Bindungen wurde ebenfalls als besonders wichtig erachtet. Die regelhafte Auseinandersetzung mit Kostenträgern und Aufsichtsbehörden und das Eintreten für unsere sozialpolitischen Positionen war ein weiteres, vielfach benanntes Thema.

Grundsätzlich wurde die Weiterentwicklung als Chance für das Unternehmen begrüßt, wobei deutlich wurde, dass vieles angepackt und umgesetzt werden muss, damit das Vorhaben gelingt und EVIM „GemeinsamEins“ wird. „Wir sind auf einem guten Weg“, war das Fazit in einem ersten Feedback. „Wir erleben, dass wir „mitgenommen werden“ und wollen das auch so transparent unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermitteln“, sagte Carlos Müller, Geschäftsführer der EVIM Bildung. Das sollte in Zukunft durch eine verständliche Kommunikation erleichtert werden, um wirklich alle auf diesem Weg mitzunehmen, wünschte sich Ulrike Lanio, Leitung Schulische Eingliederungshilfen. Und Judith Hilmer, Einrichtungsleiterin der Kita im Seniorenzentrum Schwalbach, ergänzte in der Abschlussrunde: „Als Mitarbeiterin fühle ich mich durch die Beteiligung an den Prozessen sehr ernst genommen und wertgeschätzt“. Damit brachte sie auf den Punkt, worauf Matthias Loyal, EVIM Vorstandvorsitzender, zu Beginn der Gesamtkonferenz in einer Geschichte aus der Bibel Bezug nahm: Als Menschen an einem (arbeitsfreien) Sabbat dennoch Korn zerrieben, weil sie hungrig waren, riefen sie die Gesetzeshüter zur Ordnung. Jesus hingegen verteidigte ihr Handeln und sagte deshalb seinen Kritikern: „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.“ Damit rückte er eindeutig den Menschen in den Mittelpunkt. Das und damit unsere Positionierung bei EVIM gelte es zu verteidigen, auch wenn die Zahl der Kräfte wachse, die uns genau das ausreden wollen, rief der EVIM Vorstandsvorsitzende uns alle zum Handeln auf. (hk)