Bereits der Gottesdienst im vergangenen Jahr, der pandemiebedingt in die Schlosskirche von Westerburg verlegt wurde, zeigte, wie wichtig dieses Angebot des Abschiednehmens ist. „Wir laden aus diesem Anlass nicht nur die Angehörigen ein, sondern auch Mitarbeitende und Ehrenamtliche“, sagt Judith Hommrich, die die Einrichtung leitet. Das gemeinschaftliche Gedenken werde von vielen sehr gut angenommen, weiß sie aus den Rückmeldungen - darunter handgeschriebene Dankeskarten und persönliche Gespräche - zu berichten.
Mitarbeitende und Ehrenamtliche bereiteten liebevoll den Festsaal vor und gestalteten ganz individuelle Erinnerungsorte. In diesem Jahr besuchten rund 40 Personen den von Pfarrer Maic Zimmermann (evangelische Kirchengemeinde) und Frau Pastoralreferentin Dorothee Bausch (katholische Kirche) gestalteten Gottesdienst. Ehrenamtlich fertigte Gudrun Hommrich auch in diesem Jahr mit viel Geschick für jeden einzelnen der verstorbenen Menschen eine individuell beschriftete Kerze. Während des Gottesdienstes wurden zum Gedenken an die Verstorbenen alle Namen einzeln im Wechsel von Herrn Zimmermann und Frau Bausch vorgelesen. Gleichzeitig entzündeten Raisa Spitzer und Judith Hommrich die Kerzen und stellten sie auf den vorbereiten Schieferplatten ab, sodass im Gedenken ein wunderschönes Lichtermeer entstand.
Wer im Anschluss bleiben wollte, konnte bei kleinen Snacks sich mit anderen austauschen und Erinnerungen aufleben lassen. In diesen Gesprächen kam immer wieder zum Ausdruck, wie wichtig diese Tradition sei und sie beibehalten werden möge, sagt Judith Hommrich. Die Mühe in der Vorbereitung und das würdevolle Abschiednehmen wurden wertschätzend anerkannt und mit herzlichem Dank bedacht. (hk/jh)