EVIM Projektleiterin Desiree Gath, Regionalleiterin Mirjam Schwarz, pädagogische Fachkraft Laura Linner, Regionalleiter Tobias Emmel, Regionalleiter Peter Engelmann, Fachbereichsleiter Klaus Friedrich und Teamleiterin Anneliese Schermuly (v.l.n.r.) freuten sich über eine gelungene Präsentation des Kinderrechteprojektes.

EVIM Regionalleiterin Mirjam Schwarz, Projektleiterin Desiree Gath, Regionalleiter Peter Engelmann und Teamleiterin Anneliese Schermuly (v.l.n.r.) erläuterten Familie Franson das Kinderrechteprojekt.

Jona und Luca wollten wissen, was die Kinder und Jugendlichen herausgefunden hatten.

Kinder werden immer noch zu wenig gehört

Anlässlich des Familientages „10 Jahre Netzwerk Frühe Hilfen“ präsentierte die EVIM Jugendhilfe im Innenhof des Landratsamtes Bad Homburg ihr Kinderrechteprojekt „Das Kind im Mittelpunkt“.

Mehr als fünf Monate hatten 16 Kinder und Jugendliche aus EVIM Einrichtungen in ganz Mittelhessen ihr Kinderechte-Projekt entwickelt und Workshops veranstaltet.  

Am ersten Februarwochenende gab es das erste Treffen in den Räumlichkeiten der Tagesgruppe in Wehrheim. Das Projekt wurde federführend geplant und entwickelt von der Kinderwohngruppe Grävenwiesbach. EVIM Projektleiterin Desiree Gath, Teamleiterin Anneliese Schermuly und Mitarbeiterin Eldiana Kandic beobachteten eine eindrucksvolle Gruppendynamik unter den Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 18 Jahren, die aus fünf Einrichtungen im Hochtaunuskreis und Kreis Limburg-Weilburg kommend, sich vorher nicht kannten und als Gruppe gefunden und selbst vernetzt hatten.

Am 29. April fand in Wehrheim ein Workshop zur Vorstellung der Ombudsstellen-Beratung statt. Im Workshop ging es um das zentrale Thema, wo und wie ich im Konfliktfall mit der Einrichtung oder der eigenen Familie Hilfe von Dritten erhalten könnte. Zentrale Themen waren die Möglichkeiten zur Beteiligung an der Arbeit in der Einrichtung, Mitbestimmung und Meinungsbildung, sowie die Kenntnis vom gesetzlichen Anspruch auf Beteiligung nach dem Sozialgesetzbuch. Hier ging es um das Recht als Gruppensprecher oder Heimratsmitglied die Interessen der Kinder und Jugendlichen gegenüber Erziehern oder dem Amt zu vertreten.

Fachbereichsleiter Klaus Friedrich erinnerte, dass man sich schon lange mit Kinderrechten beschäftige: „Es ist wichtig, angesichts ständig neuer Anforderungen das Thema am Leben zu erhalten und durch moderne Mittel wie die „App für KIDS“ oder Kinderrechte per Video sichtbar zu machen.“ Die Jugendlichen bekommen eine andere Sicht auf die Dinge und lernten, sich im Alltag zu äußern. Die Mitarbeiter werden Teile der Ergebnisse in die KIDS-App integrieren bzw. für andere Gruppen im Alltag nutzbar machen. Das ist von Kindern für Kinder.“

Regionalleiterin Mirjam Schwarz betonte, dass Kinder immer noch viel zu wenig gehört werden. Schwarz beeindruckte es, wie die Kinder bemerkten, was sie für Rechte haben und von den Erwachsenen fordern dürfen. Sie wollen dieses Wissen anderen Kindern zur Verfügung stellen. Regionalleiter Peter Engelmann bilanzierte einen vollen Erfolg der Veranstaltung und das große Interesse, welches durch die Marktplatz-Atmosphäre beim Familientag begünstigt wurde. Er sah ein schönes Leuchtturmprojekt, gut geeignet zur Nachahmung in der EVIM Familie.

Projektleiterin Gath fasste nochmal zusammen: Die Kinder kennen ihre Rechte, wissen, wann sie verletzt werden und wo sie sich Unterstützung holen können. Sie sind dafür sensibilisiert in verschiedenen Lebenssituationen Kinderrechtsverletzungen zu erkennen bzw. wahrzunehmen.Bereits das Wissen entfaltet eine Schutzfunktion und Präventivwirkung. „Einige Kinder und Jugendliche zeigten sehr großes Interesse und äußerten auch den Wunsch, sich weiterhin mit der Thematik zu beschäftigen.(Text und Fotos: evim/ar)