Kreatives Bauprojekt für die Jüngsten im Wiesbadener Westend

Eine neue Kindertagesstätte in Trägerschaft der EVIM Bildung gGmbH entsteht im multikulturellen Wiesbadener Westend. Geplant ist der Umbau von zwei Etagen eines Wohn- und ehemaligen Geschäftshauses, sodass insgesamt 50 Plätze für Kinder bis zu 6 Jahre geschaffen werden. Am 20. November wurde im Beisein von Bürgermeister Arno Goßmann, Harald Engelhardt, Abteilungsleiter Kindertagesstätten im Amt für Soziale Arbeit, Michael Bischoff, Ortsvorsteher Westend, Gerhard Kopplow, Geschäftsführer der EVIM Bildung gGmbH, EVIM Vorstand Matthias Loyal und Jörg Wiegand sowie Günter Ahrens, Vorsitzender des EVIM Verwaltungsrates und der Vermieterfamilie Jibo mit Kindern und Enkelkindern als Symbol für den Baubeginn der erste Stein gesetzt. 

Viel Handlungsbedarf im Westend

Mit diesem Projekt unterstützt der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) das Bestreben der Stadt, in Stadtteilen mit hohem Bedarf den Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter abzusichern. „Wir sind gerne bereit, unsere Kompetenz an dieser Stelle einzubringen“, sagte Kopplow mit Blick auf das Motto des Vereins, der Hilfe dort anbietet, wo sie gebraucht wird. Dabei kooperiert der Träger besonders eng mit Institutionen wie dem KiEZ, das KinderElternZentrum Westend und strebt eine Vernetzung mit weiteren Vereinen und Initiativen im Quartier an. Dass vor allem in diesem Stadtteil ein hoher Bedarf an Elementar- und Krippenplätzen besteht, machte Goßmann an Hand von Zahlen deutlich: „Hier leben besonders viele Menschen zwischen 18 und 49 Jahren.“ Der Stadtteil weise zudem mit 27 Prozent Neubürgern innerhalb von zwei Jahren eine sehr hohe Fluktuation auf. „Da besteht viel Handlungsbedarf, um die Versorgungslage zu verbessern.“ Gerhard Kopplow betonte indes, dass sein persönlicher Einsatz für dieses Projekt auch ein Dank an die Stadt und an EVIM sei. Er sei in seinem fast 30-jährigen Berufsleben immer wieder auf höchste Ansprüche an die Qualität der Arbeit durch die Kooperation mit dem Amt für Soziale Arbeit gestoßen. Daraus habe er immer viel Kraft für seine berufliche Arbeit geschöpft. Als eine zweite Quelle der Motivation benannte der Geschäftsführer der EVIM Bildung den Evangelischen Verein selbst, der ihm für seine Ideen und Projekte immer den Rücken freigehalten habe. „Ich möchte mit diesem Projekt beiden etwas zurückgeben.“
 

Toleranz leben

Günter Ahrens, Vorsitzender des Verwaltungsrates, betonte, dass der Anspruch des Trägers, ‚Kinder mit Herz, Kopf und Verstand zu fördern‘, heute genau so aktuell sei, wie zum Zeitpunkt der Gründung vor über 160 Jahren. Mit dem Bauvorhaben, das von Stadt und Land in Höhe von 900.000 Euro finanziert wird, will der Träger ein für Kinder aller Nationen und Religionen offenes Angebot schaffen. „Wir wollen mit dazu beitragen, dass Kinder Toleranz, Respekt und Normalität in der Vielfalt der Kulturen leben und lernen“, sagte Ahrens.
Auf insgesamt 600 Quadratmetern entsteht im Erdgeschoss und ersten Stock Raum für drei Krippengruppen mit je 10 Kindern und einer Elementargruppe für 20 Kinder von 3 bis 6 Jahren aus der unmittelbaren Umgebung. Das Dach des Verbindungstraktes von Vorder- und Hinterhaus wird als Außenspielfläche mit 200 Quadratmetern neu gestaltet, wie Bauplaner Magnus Born, BAI Planung GmbH & Co. KG, erläuterte. „Ein weiterer Fokus im Konzept liegt darauf, Stadtkindern Wald und Natur als Erlebnis zu vermitteln“, so Kopplow. Der Standort Campus Klarenthal, eine weitere Einrichtung des Trägers, biete dafür den idealen Ausgangspunkt, der mit der Buslinie 33 hervorragend erreichbar ist. Die Fertigstellung der Kita ist für Sommer 2015 geplant.