Quartier Eigenheim/Komponistenviertel in Wiesbaden wird zum Di@-Lotsen Stützpunkt

Niedrigschwelliges Angebot zur Vermittlung notwendiger digitaler Kompetenzen

Das Quartier Eigenheim/Komponistenviertel der EVIM Gemeinnützige Altenhilfe ist ab sofort ein weiterer Di@-Lotsen-Stützpunkt. „Mit dem Projekt ‚Digital im Alter – Di@-Lotsen‘ wurde ein sehr niedrigschwelliges und wohnortnahes Angebot zur Vermittlung notwendiger digitaler Kompetenzen geschaffen, um gerade ältere und oft weniger mobile Menschen in die digitale Welt zu begleiten“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose, der die Auszeichnungsurkunde heute überreichte.  „Diese Begleitung ist wichtig, weil Angebote wie Online-Banking, -Terminvereinbarungen oder -Reservierungen älteren Menschen helfen, ihr Leben in vielen Bereichen selbständiger meistern zu können.“ Die Di@-Lots:innen sind zumeist ältere Bürger:innen, die Gleichaltrige ehrenamtlich in Medien- und Technikkompetenz schulen, beraten und begleiten.

Cornelia Baumbach begleitet als Koordinatorin für das EVIM ServiceWohnen das Projekt. „Wir sind stolz darauf, dank des Engagements von über zehn Digital_Lotsinnen jetzt an zwei Nachmittagen in der Woche vier ältere Menschen für jeweils eine Stunde beraten und schulen zu können“, berichtet die Fachfrau. „Die Nachfrage ist da, die Angebote wachsen.“ Dazu zählen zum Beispiel „Die gute Stunde“, eine digitale, partizipative Kulturveranstaltung für Senioren in Kooperation mit humaQ, sagt Peter Kiel, Leiter ServiceWohnen und Quartiersentwicklung bei der EVIM Altenhilfe. Das Preisträgerprojekt ist inzwischen deutschlandweit bekannt. Torsten Anstädt, humaQ Institut gGmbH, konnte ganz aktuell ergänzen, dass sein Unternehmen in Kooperation mit der Hessenstiftung gestern alle Digital_Lotsinnen in Hessen erfolgreich dazu schulen konnte. Ein weiteres Modellprojekt sei die digitale Quartiersplattform, unterstützt von der Stiftung  „Ein gesundes Wiesbaden“, ergänzt Peter Kiel. Durch Curandum e.V. in den östlichen Vororten, EVIM und Pflegedienst Rehbein wurde eine digitale Plattform entwickelt, die den Senioren Teilhabe und ein selbstständiges Leben im Alter auch bei Pflegebedarf ermöglichen kann.

„Die heutige Anerkennung ist eine besondere Würdigung und Wertschätzung unserer Arbeit und zeigt, wie enorm wichtig und zukunftsweisend der Einsatz der Digital_Lotsinnen ist“, freut sich Ilka Müller, Prokuristin der EVIM Altenhilfe. Das Projekt habe eine enorme Dynamik entwickelt. „An dem Ziel, ältere Menschen digital fit zu machen und einen niedrigschwelligen Zugang zum Digitalen zu ermöglichen, führe kein Weg vorbei“, betont die stellvertretende Geschäftsführerin der EVIM Altenhilfe. Verschärft durch den Fachkräftemangel komme Projekten wie diesen eine immer größere Bedeutung zu, damit ältere Menschen vom Leben in der Gesellschaft nicht ausgeschlossen werden. Thomas Rehbein wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ehrenamtlichen hier eine tolle Arbeit leisten, deren Finanzierung jedoch in Zukunft geregelt werden muss. Peter Kiel, der die Quartiersarbeit gerade erfolgreich mit den Akteuren im ländlichen Raum in Selters/Westerwald vorantreibt, weiß um die Vorteile aus seiner täglichen Praxis. „Das Miteinander digital zu unterstützen, ist und bleibt eine wichtige Aufgabe. Es eröffnet großartige Perspektiven, wenn es lebensdienlich eingesetzt wird.“ (hk)

Hintergrundinformation

Das Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ startete im Juli 2021 zunächst mit sieben Stützpunkten. Inzwischen gibt es bereits 41 Stützpunkte in Hessen und bis zum Jahresende soll die 50 erreicht werden. Seit Beginn des Projektes wurden schon mehr als 200 Ehrenamtliche zu Di@-Lotsinnen und Lotsen geschult.   

Die Federführung für das Programm „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulung der Lotsinnen und Lotsen, das Digitalministerium stellt die Technikförderung für die Stützpunkte bereit. Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ unterstützt, begleitet und berät die Di@-Lotsen-Stützpunkte. Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus kompetente Medienunterstützung mit Sprechstunden für alle Di@-Lotsinnen und Di@-Lotsen an. Im Jahr 2023 stehen insgesamt über 130.000 Euro zur Verfügung. (Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)

Foto: EVIM Quartier Eigenheim/Komponistenviertel ist ab heute Di@Lotsen-Stützpunkt: Torsten Anstädt, Sozialminister Kai Klose, Ilka Müller, Peter Kiel, Cornelia Baumbach Thomas Rehbein und Digitallotsin Kirsten Kelly heute am Quartiersstützpunkt.