Theater Un_vorstellbar probt für „1001 Nacht“

„Wo sind denn die Schlangenbeschwörer? Der Hütchenspieler? Und die Kinder? Ich krieg gleich die Krise!“ ruft Regisseurin Leila Haas. Sie inszeniert eine Szene, die auf einem orientalischen Basar spielen soll. Und genau so quirlig und turbulent geht es hier auch zu. Es wird für das neue Stück der Theatergruppe Un_vorstellbar geprobt. Der Titel:  „Erzähle, meine Schöne – von Dieben, Geistern &  anderen Menschlichkeiten“. Inspiriert wurde die Handlung durch die „Geschichten aus 1001 Nacht“.

Beim Theater „Un_vorstellbar“ spielen Menschen mit den unterschiedlichsten geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen zusammen mit  Schauspiel- und Musikprofis. Es ist eine Fusion aus zahlreichen einzelnen Gruppen, die in den EVIM Einrichtungen spielen, tanzen und musizieren. Für EVIM ist die Kulturarbeit mit diesen Klienten unverzichtbar. Die Projekte – Tanz, Musik, Theater, aber auch bildende Kunst -  dienen nicht als Freizeitaktivität, sondern helfen den Klienten, ihre Lebenssituation mittels künstlerischer Darbietungsformen zu verarbeiten. Fähigkeiten werden gestärkt, Selbstbewusstsein wird geweckt – und nicht zuletzt macht es einfach Spaß, gemeinsam ein so tolles Projekt auf die Beine zu stellen und bei den Aufführungen den Applaus des Publikums zu genießen. Regisseurin Leila Haas ist auch am Campus Klarenthal aktiv. Von dort hat sie einige Kinder und Jugendliche mitgebracht:  Eine Premiere beim Theater Un_vorstellbar. „Aber das entspricht genau unserer Idee: Gelebte Inklusion“, sagt Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM Behindertenhilfe. „Hier spielen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Amateure und Profis, Junge und Alte und auch Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern zusammen“. Und das soll den Zuschauern eine anspruchs- und qualitätvolle Aufführung garantieren. Diebe, Händler, Spieler, schöne Frauen und der eifersüchtige Sultan: Die Sammlung von Erzählungen, deren Ursprung von China über Indien und den Nahen Osten bis Nordafrika reicht, bildet ein reiches Reservoir an  Stoffen, die genau auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitwirkenden abgestimmt werden können. Erstmals spielt man das Stück, bei dem fast 50 Personen agieren, im Wiesbadener Tattersall. Ein großes Kamel gehört zur Kulisse, ebenso wie zahlreiche bunte Hocker mit orientalischen Formen. Diese Requisiten wurden von der  EVIM Reha-Werkstatt hergestellt – auch das eine Form der Synergie, die die unterschiedlichen Einrichtungen sinnvoll vernetzt.

Die Aufführungen von „Erzähle, meine Schöne“ – erstmals vier an der Zahl -  sind am 13., 14., 21. (jeweils 19 Uhr) und 22. Juni (17 Uhr) im Tattersall Wiesbaden. Der Eintrittspreis beträgt 8 Euro.

Für das Theaterprojekt sind Spenden willkommen: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE37 5502 0500 0004 6010 00 , BIC BFSWDE33MNZ