Große Resonanz beim Sommerfest bei herrlichem Wetter

MitMenschen feiern - das Team in Hausbay

Wintergarten mit Panoramablick für vielfältige Nutzung

Idyllische Lage mitten im Grünen

Unter einem Dach – viele Herzen ein Zuhause

Neue Wohngruppe der EVIM Jugendhilfe in Hausbay lud zum Sommerfest

Hausbay ist eine kleine, jahrhundertealte Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis mit etwa 200 Einwohnern. Seit etwas mehr als einem Jahr ist hier eine neue, inklusive Wohngruppe der EVIM Jugendhilfe beheimatet und bietet acht Kindern ein Zuhause auf Zeit, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können. Mitte Juni wurde zum Tag der offenen Tür mit Sommerfest eingeladen. Dort zeigte sich, wie gut die „Neuen“ mittlerweile im Ort angekommen und angenommen sind.

Das große Haus, etwas versetzt von der Hauptstraße, unterscheidet sich in nichts von den anliegenden Häusern in der Nachbarschaft. Der traumhaft schöne Garten mit Kirschbäumen bietet auf 2.800 qm viel Platz zum Spielen. Derzeit leben hier sechs Kinder vorwiegend in Einzelzimmern, die von einem multidisziplinären Team betreut werden. Sie besuchen Schulen und Kindergärten in der Umgebung. Bei zwei Jugendlichen gelang mittlerweile die Rückführung in die Herkunftsfamilie. Die freigezogenen Zimmer werden rasch wieder bezogen, denn Plätze werden händeringend gesucht. „Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist an uns herangetreten und hat den Betreuungsbedarf definiert“, sagt Jakob Loeb, der zuständige EVIM Regionalleiter. Beim Erwerb der Immobilie spielte dann auch der Zufall eine Rolle, fügte er hinzu.

Ein interdisziplinäres Team aus der Umgebung

Bei den gut besuchten Hausführungen bekommen die Gäste Einblick in die Räumlichkeiten und erfahren viel über den Alltag in der Wohngruppe. Auf drei Etagen spielt sich hier das Leben ab – im Erdgeschoss das große Wohn- und Esszimmer mit der offenen Küche, in der Violeta Hopf die Hauswirtschaft leitet. Mit einem strahlenden Lächeln berichtet sie von ihrem Glück, hier wieder „wie in eine große Familie“ gekommen zu sein. „Die Kinder sind so lieb“, sagt sie mit großer Herzlichkeit und fügt hinzu, dass sie sich keine bessere Arbeit vorstellen könne. Das erste Obergeschoss hat einen herrlichen Wintergarten mit anliegender Terrasse und Panoramablick in die idyllische Umgebung. Dort ist Platz zum Spielen, zum Hausaufgaben machen, aber auch für Elternbesuche und Teamsitzungen. „Die vielfältigen Kompetenzen des Teams sind enorm bereichernd“, berichtet Jakob Loeb. Hier arbeiten Erzieher:innen, Heilerziehungspflegerin, Sozialarbeiter, eine Ergotherapeutin. Auch ein Quereinsteiger aus dem kaufmännischen Bereich mit Erzieherausbildung und eine ehemalige Kita-Leiterin (in Elternzeit) passen wie die Hauswirtschaftskraft perfekt ins Team. Das Personal stammt weitgehend aus der Umgebung und ist gut vernetzt. Auf Elternarbeit wird in der familienanalogen Betreuung großen Wert gelegt. Feste Telefonzeiten, Besuchszeiten, Ausflüge mit den Eltern sind Teil der Betreuungsarbeit. Zukünftig soll es ein Elternapartment geben, sagt Teamleiterin Christina Kuhn. Auch ein Toberaum im Keller sei geplant, ebenso wie Hochbeete im Garten. Bei der Belegung der Zimmer haben die Kinder selbstverständlich Mitspracherecht. So sei das Doppelzimmer von zwei Jungen bewohnt, die befreundet sind.

Leben mittendrin

Unter den Gästen sind viele Anwohner, Mitarbeiter aus dem Jugendamt, Lehrerinnen der betreuten Kinder und Eltern der Kinder, die bereits Freundschaft mit den Kindern aus Hausbay geschlossen haben. Aus anfänglicher Skepsis wurde bald ein richtig gutes Miteinander im Ort. „Wir waren schon beim Kleppern dabei und wurden zu Dorffesten eingeladen. Kinder von uns singen im Chor, einer ist mit bei der Feuerwehr“, berichtet Mitarbeiterin Caroline Herter. Das Team legt Wert darauf, ein „offenes Haus“ zu sein. „Kinder kommen zum Spielen hierher oder treffen sich auf dem Spielplatz im Ort.“ Die Nachbarn haben die Wohngruppe zum Grillfest mit eingeladen und an Weihnachten kam die Kollekte aus dem Gottesdienst der Wohngruppe zugute: „Eine großartige Überraschung für uns“, erinnert sich Jakob Loeb. All das zeigt, dass die Wohngruppe, die biologisch gesehen als Großfamilie gelten kann, wie er schmunzelnd berichtet, Teil der Ortsgemeinde geworden ist. Dafür spricht auch, dass zum Tag der offenen Tür fast 100 Besucher begrüßt wurden, die bei bestem Sommerwetter und perfekt bewirtet miteinander ins Gespräch gekommen sind. Neue Ideen entwickelten sich bei diesem Austausch. Vielleicht kann schon bald ein Kind aus der Wohngruppe mit zum Fußballtraining kommen. Die entspannte Atmosphäre an diesem Nachmittag spricht für die Offenheit und das Vertrauen, das den neuen Nachbarn im Ort entgegengebracht wird. Dafür seien sie, wie Jakob Loeb in seiner Begrüßung sagte, sehr dankbar. (hk)