Von Wiesbaden nach Bonn – Das Erlebnis Rheinsteig

Als im Oktober 2013 die Wandergruppe der Tagesbetreuung der EVIM Jugendhilfe auf dem Markplatz in Bonn eintraf, ging damit ein Wanderprojekt zu Ende, das im März 2012 für die Jugendlichen und Pädagogen in Wiesbaden begann und über den Rheinsteig bis in die Großstadt im Süden von Nordrhein-Westfalen führte.

Als im Oktober 2013 die Wandergruppe der Tagesbetreuung der EVIM Jugendhilfe auf dem Markplatz in Bonn eintraf, ging damit ein Wanderprojekt zu Ende, das im März 2012  für die Jugendlichen und Pädagogen in Wiesbaden begann und über den Rheinsteig bis in den Süden von Nordrhein-Westfalen führte.

Insgesamt nahmen an den 23 Etappen mit einer Gesamtlänge von 320 km und über 9000 Höhenmetern 16 Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren teil. Als Höhepunkt des Wanderprojektes Rheinsteig wurde am 7. Oktober 2013 gemeinsam das Phantasialand in Brühl besucht.

Die ersten Wanderetappen konnten noch als Tagestour absolviert werden. Doch nach und nach wuchs die Entfernung zum Ausgangsort Wiesbaden, sodass die weiteren Etappen als zweitägige Freizeit mit je zwei zu erwandernden Etappen bewältigt wurden. Auch Übernachtungen in Jugendherbergen und auf Zeltplätzen am Rhein gehörten mit zum Wanderabenteuer. Die Jugendlichen meisterten mit viel Ausdauer und Motivation die einzelnen Touren. Jugendliche wie Pädagogen kamen aufgrund der teilweise sehr anspruchsvollen Wegeführung an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Es galt, alle Kräfte zu mobilisieren und die Herausforderung  zu meistern. Damit wird ein wichtiges pädagogisches Ziel erreicht, denn viele Klienten erleben kaum noch körperliche Anstrengungen im Alltag  oder setzen sich diesen aus, wie die Experten immer wieder beobachten. Der Erfolg stärkt das Selbstwertgefühl und fördert das Durchhaltevermögen der Jugendlichen. „Dieses Projekt bot zudem einen idealen Rahmen, alltagspraktische Kompetenzen zu verbessern“, berichtet Thorsten Wildhardt. Immer wieder haben sich Situationen ergeben, um an sich selbst zu arbeiten. Als Beispiele nannte Wildhardt die Kommunikation mit fremden Personen, angemessenes Verhalten in der Gruppe, Konfliktlösung, das Einhalten von Regeln und Grenzen zum Beispiel in der Jugendherberge. 

Rückblickend stellten die Pädagogen fest, dass ein Großteil der oft verhaltensauffälligen und traumatisierten Jugendlichen das Wandern als etwas sehr Positives erlebte und eine hohe Motivation und Bereitschaft zeigte, sich den oft nicht unerheblichen Anforderungen und Herausforderungen zu stellen und bereits neue Wandererlebnisse einforderte. 

Zur Ehrung und Anerkennung der Leistung wurden alle Teilnehmer und deren Familien zu einer kleinen Feier mit Kaffee und Kuchen eingeladen. Dort überreichten die Pädagogen der Tagesbetreuung allen Wanderprofis eine Urkunde und ein kleines Geschenk, unabhängig davon, wie viele Etappen und Kilometer jeder erwandert hatte.  

Foto (evim): Da geht’s lang – die Kids bewältigen auf Schusters Rappen den Rheinsteig zwischen Wiesbaden und Bonn.