Auf den Spuren der Mitmenschen - in der Flersheim-Stiftung wurde ein doppeltes Jubiläum gefeiert

Im Laufe der Geschichte gab es immer besondere Mitmenschen, die EVIM bis heute nachhaltig geprägt haben. Fanny Flersheim gehört dazu. Vor einhundert Jahren stiftete sie den Sommersitz der Familie für mildtätige Zwecke. Ende August feierte das heutige Seniorenzentrum auf dem Gelände das runde Jubiläum mit einem bunten Sommerfest und Tag der offenen Tür.

 

Unter einem Bilderbuch-Sommerhimmel begrüßte Cornelia Franke die rund 200 Anwesenden, gemeinsam mit Matthias Loyal, EVIM Vorstandsvorsitzender. Denn gleich zwei Jubiläen galt es zu feiern: einhundert Jahre Flersheim-Stiftung fallen in das große Jubiläumsjahr des Vereins, der vor 175 Jahre gegründet wurde. „MitMenschen“ – das Motto von EVIM - wurde in vielfältiger Weise erlebbar. Was wäre EVIM ohne die Mitmenschen, die – wie Fanny Flersheim – ihre Spuren im Leben anderer hinterlassen haben. Das stellte Pfarrerin Annika Marte in den Mittelpunkt des ökumenischen Gottesdienstes, den sie mit Lektor Jona-Bennet Rübner von der Evangelischen Gedächtniskirche sowie Pastoralreferentin Andrea Maschke von der Katholischen Pfarrei St. Marien gestaltete. Sie erzeugte einprägsame Bilder, als sie kurzerhand barfuß in ein Wasserbecken stieg und bei ihrem Gang entlang der Rotunde für alle sichtbar Fußspuren hinterließ. „Menschen hinterlassen Spuren – im Kleinen wie im Großen. In der Familie, als Angehörige, als Mitarbeitende, die sich um Mitmenschen kümmern. Als Bewohnerinnen und Bewohner, die selbst für andere da waren und Spuren hinterlassen haben. Manche Spuren verschwinden auch, so wie die Fußspuren in der Sonne. Spuren können auch zerstörerisch sein.“  Doch der Festtag, so die Pfarrerin weiter, ist Anlass, die guten Spuren im Leben zu feiern. 

Mitmenschen damals und heute

Wie die von Fanny Flersheim. Ihr Mann Robert entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Frankfurt und engagierte sich für Kultur und Bildung, bis er leider früh verstarb. Seine Frau setzte sein Vermächtnis fort. Verwitwet und kinderlos überlebte sie ihren Mann um 25 Jahre und stiftete ihren Besitz in Bad Homburg dem Evangelischen Verein für Innere Mission. Eine interessante und liebevoll gestaltete Ausstellung zeigte Einblicke in die bewegende Familiengeschichte und die bewegte Geschichte der Einrichtung. Sie überstand Kriegswirren und manches Auf- und Ab, wie die Schließung des geschützten Bereiches für Menschen mit Demenz. Während des russischen Angriffskrieges wurde sie ein Zuhause auf Zeit für ukrainische Geflüchtete. In naher Zukunft soll in dem freigezogenen Gebäudeteil eine Altenpflegeschule in Kooperation mit Mission Leben eröffnet werden. Ein erster Altenpflegehilfekurs ist im Aufbau. In einer weiteren Ausstellung, im Festsaal, konnten die Besucher mehr über EVIM-Mitmenschen heute erfahren. Im Roll-up-Format boten ausgewählte Portraits einen Vorgeschmack auf die große EVIM-Jubiläumsausstellung in Bad Homburg, die im September in der Innenstadt gezeigt wird. Spuren hinterlassen: das war auch das Thema in einer Konfirmandengruppe, die dazu ein großes, leuchtend hellgelbes Bild auf einer Leinwand gestaltet hatte. Im Gottesdienst wurde es durch die Geschichten über seine Entstehung erfahrbar und lebendig. 

Die Sitztanzgruppe begeistert

Ein weiterer Höhepunkt im Festprogramm war der Auftritt der Sitztanzgruppe! Die Darbietung der Damen und Herren zu bekannten Hits honorierten alle Gäste mit viel Applaus. Lange noch wurde unter den vielen bunten Pavillons mit den EVIM-Wimpeln an festlich gedeckten Tischen gesessen und geplaudert. Bewirtet wurde auf das Beste – mit sehr leckerem Kuchen, Kaffee, Getränken und Herzhaftem vom Grill. Yasemin Philipps mit ihrem Organisationsteam sorgte dafür, dass sich alle Gäste wohlfühlen konnten und es ihnen an nichts mangelte. Frank Hammer als Alleinunterhalter brachte mit seinen Hits Stimmung in die Festtagsgesellschaft und motivierte den einen oder anderen zu einem Tänzchen im Grünen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, bei Hausführungen Einblicke und Informationen aus erster Hand zu bekommen. 

Jubiläumsausstellung kommt nach Bad Homburg

„Wann hat man schon mal die Gelegenheit, auf so schöne Weise gleich zwei bedeutsame große Jubiläen zu feiern“, sagte sichtlich erfreut der EVIM Vorstandsvorsitzende. Cornelia Franke dankte von ganzem Herzen dem „supertollen Team“ von Mitmenschen aus Pflege und Betreuung, Hauswirtschaft, dem Service, der Verwaltung und Leitung, allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die zum Gelingen dieses schönen Festes beigetragen haben. Und lud gleich zum nächsten Event ein: Am 9. September kommt die EVIM-Open-Air-Jubiläumsausstellung nach Bad Homburg und wird in der Louisenstraße um 11 Uhr eröffnet. (hk)