175 Jahre EVIM – das Gertrud-Bucher-Haus feiert mit: v.l.n.r. Judith Hommrich (Einrichtungsleitung), Raisa Spitzer (Pflegedienstleitung) und Jens Metz (stellv. Pflegedienstleiter) beim Sommerfest.

175 Jahre EVIM: MitMenschen in Westerburg

Soziale Verantwortung aus christlicher Tradition – seit 1860 in der Region aktiv

Als Ludwig Eibach und weitere Pfarrer am 11. November 1850 in Nassau den „Verein für die Evangelische Kirche im Herzogtum Nassau“ gründeten, wollten sie auf die drängenden sozialen Nöte der Zeit antworten. Was damals mit dem ersten „Rettungshaus“ für Jugendliche in Wiesbaden begann, ist heute zu einem großen diakonischen Sozialunternehmen geworden: dem Evangelischen Verein für Innere Mission in Nassau – kurz EVIM. Mit rund 3.400 Mitarbeitenden und über 400 Ehrenamtlichen begleitet EVIM jährlich mehr als 6.700 Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Westerburg: Ein Ort gelebter Mitmenschlichkeit

Westerburg ist seit über 160 Jahren eng mit der Geschichte von EVIM verbunden. Wegweisend war hier das Engagement von Pfarrer Karl Ninck, Vorsitzender des Vereins von 1868 bis 1872, der die Arbeit nach dem Tod des Gründers Ludwig Eibach entscheidend mitprägte. Bereits 1860 entstand durch seine Initiative der erste Nassauische Kindergarten, 1862 wurde der „Nassauische Kolportageverein“ gegründet und ein Jahr später dem Verein angegliedert – ein frühes Zeichen für innovatives und nachhaltiges soziales Engagement in der Region. Im Laufe der Jahre folgten weitere Initiativen: eine Krankenpflegestation, Chorvereinigungen sowie Vereine für junge Frauen und Männer. 

Das Seniorenzentrum auf dem Hubenberg

Ein Meilenstein in Westerburg war die Eröffnung eines Altenheims auf dem Hubenberg im Jahr 1961, geleitet von Gertrud Bucher. Mit einem Neubau und umfassenden Sanierungen entwickelte sich die Einrichtung kontinuierlich weiter. 1992 wurde sie als modernisiertes „Haus auf dem Hubenberg“ neu eingeweiht. Heute trägt das EVIM Seniorenzentrum Gertrud-Bucher-Haus wesentlich zur Pflege und Betreuung sowie zur Ausbildung junger Pflegekräfte bei – und ist damit eine bedeutsame Einrichtung für die ältere Generation in der Region. Viele Ehrenamtliche unterstützen mit ihrem kreativen Einsatz die Arbeit in besonderer Weise. 

Ambulante Pflege und Begleitung am Lebensende

Auch in Rennerod ist EVIM in der Region Westerwald mit ambulanten und teilstationären Angeboten präsent: mit einem ambulanten Pflegedienst, einer Tagespflege sowie der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für schwerstkranke Menschen. Derzeit wird dort zudem ein ambulanter Hospizdienst aufgebaut, der mit ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und -begleitern Menschen am Lebensende und ihre Angehörigen unterstützt.

Darüber hinaus bieten die EVIM Beratungs- und Koordinierungsstellen (BeKo) umfassende, kostenfreie Hilfe: Sie informieren, vernetzen und stehen Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite.

Quartiersarbeit in Selters

In Selters engagiert sich EVIM zudem als Partner in einem Quartiersprojekt mit der Stadt und der Else-Schütz-Stiftung. Dort stehen zwei Schwerpunkte im Mittelpunkt: Unterstützung älterer Menschen im Alltag sowie Förderung des interkulturellen Miteinanders der über 30 Nationen vor Ort. Ziel ist es, Gemeinschaft zu stärken und Lebensqualität zu verbessern.

175 Jahre gelebte Verantwortung

EVIM blickt 2025 auf 175 Jahre diakonisches Engagement zurück – ein Jubiläum, das zeigt, wie stark die Verbindung von Tradition, Verantwortung und Zukunft in Westerburg und in der Region gelebt wird.

Mehr zum Jubiläum: evim175.de